Pottenstein - Land und Leute gestern und heute
Ein Überblick über die Pottensteiner Gegend, wenn er von Hollenberg im Osten oder von Leienfels im Süden kommt, ist trotz aller Weitsicht nicht möglich. Es verstecken sich zu viele Ortschaften und Weiler in tief eingeschnittenen Tälern, nur da und dort schimmert ein heller Fleck Ackerland.
Die Wälder verschlucken alles, was von oben einsehbar sein könnte. Dieser Waldbestand, dem wir unsere würzige, gesunde Luft verdanken, weitet sich immer mehr aus und stellt sich leider auch vor unsere bizarrwandigen Dolomitfelsen, deren Wucht die eigentliche Fränkische Alb darstellen.
Die Bevölkerung um Pottenstein hat von ihrer Besiedelung her vielfältige unterschiedliche Wurzeln. Nach dem fränkischen Historiker Dr. W. Wießner rücken hier im Nacheinander Franken, Bayern und Slawen zusammen. Die Eigenarten dieser Völker lassen sich heute noch spurenhaft nachweisen. So verraten Sprachelemente, Namen und Ortsbezeichnungen ihre Herkunft.
Unsere Männer am Biertisch singen auch nicht jene kurzatmigen hüpfenden "Liedla" der Effeltricher, die aus dem "Grund" (Wiesenttal) stammen, sondern bevorzugen mehr breit dahinströmende Weisen, bei denen man Zeit hat, auch gerührt zu sein.
Unsere Trachten sind einfacher, dafür von schlichter Noblesse. Der bayerische Einfluss kam von Süden. Die Urpfarrei Velden wirkte bis in unser Gebiet. 3 Kilometer neben dem Ortsteil Kühlenfels ist eine Sprachgrenze zur Oberpfalz. Man meint in einem anderen Land zu sein. Vom Westen her drangen die Franken über Forchheim nach Osten vor. Seit der Gründung eines neuen Bistums durch Kaiser Heinrich II. wurde Bamberg mit seinem kirchlichen Einfluss, getragen von fränkischer Lebensweise, für Pottenstein maßgeblich.
Die Burg Pottenstein wurde Besitz des Bischofs Otto, der mit seinen rund 26 Klostergründungen weit in den östlichen Raum hinein wirkte. Ein Epitaph in der Kirche auf dem Michaelsberg zeigt ihn mit "seiner" Burg Pottenstein. Er soll sich oft hierher zurückgezogen haben, um neue Pläne auszuhecken.
Schließlich ist auch Elisabeth von Thüringen durch ihren Onkel, Bischof Egbert von Bamberg, hierher gekommen. Wäre sie, damals erfasst vom Ideal des heiligen Franziskus, nicht einen anderen Weg gegangen, so hätte sie ihr durchaus weltmännischer Onkel mit Kaiser Friedrich II. in Palermo verheiratet.
Diese hohen Persönlichkeiten haben aber bald das Terrain verlassen und die Pottensteiner entwickelten dank ihres Fleißes und der handwerklichen Künste ihre Stadt zu einem bewundernswert schönen Schatzkästlein fränkischer Schönheit.
Die Hauptstraße hat heute wieder viele schmucke Fachwerkgiebel freigegeben. Schaut man nach oben zu den Dachgiebeln, so reihen sie sich aneinander wie ein fortlaufendes Zackenband oder Wasserzeichen.
Eben diese Wasser der Püttlach und des Weiherbachs ließen acht Mühlen entstehen, die alle umliegenden Orte mit Brot, Holz und Werkzeug versorgten. Auch sorgten die vielen Handwerkerzünfte und Kaufleute für ein anziehendes Leben und Treiben in dem Städtchen.
Längst gab es auf dem Berg gegenüber der Burg (Hochgericht) kein Halsgericht mehr, da kümmerte sich das Amtsgericht um Ordnung. Der Herr Apotheker, der Notar und der Pfarrer konnten in Ruhe an ihrem Stammtisch das Neueste bei einem Bier besprechen.
Der Brunnenschmuck ist bei uns kein leerer Brauch, weil wir die Sauberkeit und Frische unserer Quellen zu schätzen wissen. Es ist ein Erlebnis zuzuschauen, mit welcher Sorgfalt unsere Brunnen zu Ostern geschmückt werden.
Was unsere Landschaft betrifft - die lieben wir sehr, gerade wegen ihrer teilweisen Unbrauchbarkeit. Unsere Höhlen, Burgen, Mühlen und Quellen hat so mancher im Bild dargestellt und in Versen beschrieben. Geradezu provenzalische Impressionem erlebt man auf dem felsenreichen Höhenrücken östlich der Burg, in der Nase den Duft der Heil-und Gewürzkräuter. Wer hier wandert, kann nach kürzester Wegstrecke die größten Überraschungen erleben. Dieses Fleckchen Erde ist auf kleinster Fläche eine zusammenhängende Erlebniswelt.
Mit der Gebietsreform 1972-1978 veränderte sich die Gesamtstruktur der neu gebildeten Stadtgemeinde wesentlich. Die unterschiedlichen Ortsstrukturen sowie der Fremdenverkehr verlangten neue Lösungen. Unzureichende Trinkwasserversorgungen konnten durch neue Wasserversorgungseinrichtungen ersetzt werden.
Das Freizeitangebot fand weitere Ergänzungen durch den Bootsbetrieb auf dem Schöngrundsee, sowie die Einrichtungen von Minigolf und Tennis. Durch steigende Bedürfnisse des Fremdenverkehrs empfahl sich der Anbau eines Gästezentrums mit Informations-und Vermittlungsbüro an das Rathaus. Heute gibt es noch viel mehr Freizeitangebote auf engstem Raum - bekannt als "Pottensteiner Erlebnismeile".
Die bereits um die Jahrhundertwende gebaute, im Mariental gelegene, alte Jugendherberge war weltweit bekannt geworden und deshalb auch entsprechen frequentiert. Die Ansprüche, die heute an eine Jugendherberge gestellt werden, konnten nicht mehr erfüllt werden. An-und Umbaumaßnahmen waren aufgrund des Platzmangels nicht sinnvoll. 1978 gelang es, ein geeignetes Grundstück für einen Neubau zu finden. 1979 efolgte die Grundsteinlegung, 1980 wurde die neue Jugendherberge eingeweiht und übergeben.
Außer der Jugendherberge entstand schon früher am Ende der Burgstraße das Schullandheim. Das Heim wird vorwiegend durch Gruppen aus Schulen und sonstigen Organisationen belegt, die dort Lehrgänge, Sport-und Freizeitgestaltung durchführen. Die landschaftlich einmalige Lage hinterläßt beim Besucher einen unvergesslichen Eindruck.
Es entstand am Bayreuther Berg ein neuer Stadtteil, welcher durch den Bau eines Sportzentrums abgerundet wurde.
Ein lang gehegter Wunsch der Bevölkerung, einen Kindergarten zu besitzen, vollzog sich mit dem Umbau des Bürgerspitalgebäudes, einem denkmalgeschützen historischen Bau. Träger heute ist der ASB.
Es wurde ein Gewerbegebiet und ein neuer Bauhof errichtet. Es erfolgte eine umfangreiche Stadtsanierung. Außerdem ist die Stadt Pottenstein Sitz des Naturparks Fränkische Schweiz-Veldensteiner Forst.
Pottenstein - heute
Pottenstein ist ideal für familiäre Freizeitangebote mit z.B. der Pottensteiner Erlebnismeile. 18 Freizeiteinrichtungen (Burg, Felsenbad, Fossilklopfplatz, Freizeitbad "Juramar", Fränkische Schweiz Museum, Golfplatz, Kletterwald, Sommerrodelbahn, Teufelshöhle etc.) für jeden Geschmack auf engstem Raum.
Freuen Sie sich auf faszinierende Naturbegegnungen in unglaublicher Vielfalt, auf ein außergewöhnliches Kulturleben und ein in seiner Vielfalt einmaliges Sportangebot.
Pottenstein hat einiges für Familen zu bieten. Angefangen von unseren vier Kindergärten in den Ortsteilen Elbersberg, Hohenmirberg, Kirchenbirkig und Pottenstein Stadt bis hin zur Grundschule im Ortsteil Kirchenbirkig und der Graf-Botho-Ganztagsschule direkt in Pottenstein. Seit Frühjahr 2010 gibt es das Senivita Haus für Senioren-herrlich gelegen, umrahmt von eindrucksvoller Felslandschaft und direkt am Flüsschen Püttlach. Es findet ein reger Austausch zwischen Jung und Alt statt.
Pottenstein hat vier Arztpraxen - Praxis Dr. Brütting (Internistische Hausarztpraxis), Gemeinschaftspraxis Dr. Macht (Allgemeinarzt), Zahnarztpraxis Dr. Brause und Zahnarztpraxis Dr. Ewald. Natürlich gibt es auch eine Stadtapotheke.
Zahlreiche Vereine bieten Einheimischen und auch Gästen ein großes Betätigungsfeld. Ob Bergwacht, Musikkapellen und Gesangsvereine, Schützen, Lebensrettungsgesellschaft, der Elisabeth-Verein (Senioren), Freiwillige Feuerwehren, Fränkische Schweiz Verein oder unsere Sportvereine-um nur einige zu nennen - tragen dazu bei.